Kanada
Behörden
Einreise 01.07.2015 per Flugzeug (Vancouver)
Trotz der grossen Menschenströme am Flughafen von Vancouver verläuft die Einreise organisiert und effizient. Die Beamten sind freundlich und hilfsbereit. Unklarheit besteht wegen unseres "unbegleiteten Gepäcks", des Autos, das per Container nach Vancouver geschifft wird. Da wir das Carnet de Passage vorzeigen können, müssen wir kein zusätzliches Formular ausfüllen und können ohne weitere Formalitäten einreisen. Wir bekommen ein gebührenfreies 6-Monate Multi Entry Visum.
Ausreise 17.08.2015 (Top of the World, Dawson City)
Die reichlich brötigen Angestellten machen ihre Arbeit, dies aber nicht besonders freundlich. Man stempelt unser Carnet aus und verlangt, dass man es in den USA wieder einstempelt. Dort will man nichts davon wissen. Der Pass wird nicht gesichtet.
Einreise 04.09.2015 (Beaver Creek)
Mit ein paar Fragen und vorweisen des Passes dürfen wir problemlos einreisen. Keine Formalitäten.
Ausreise 05.09.2015 (Dalton Creek, Haines)
Keine Kontrollen, keine Fragen.
Einreise 06.09.2015 (White Pass, Skagway)
Wir werden freundlich am Auto empfangen, müssen ein paar Fragen zu unseren Reiseplänen beantworten und zu potentiell gefährlichem Reisegepäck Auskunft geben. Der Pass wird gescannt und ohne Zollkontrolle (Carnet wird nicht wieder gestempelt!) ins Land eingelassen. Es gibt kein Temporary Import Permit oder ähnliches.
Erfahrungen
Versicherung
Für Kanada und die USA gibt es nicht mehr viele Versicherungen, die Ausländer in fremdregistrierten Fahrzeugen versichert. Wir haben uns die Finger wund geschrieben. Schlussendlich haben wir unsere Versicherung über Progressive gelöst. Eine Adresse in den USA ist dafür zwingend. Für Kanada die gelbe Versicherungskarte zuschicken lassen oder eine Kopie davon ausdrucken.
Polizei
Nur ein einziges Mal werden wir von der Polizei aufgehalten, gleich am ersten Fahrtag nach Norden. Man kennt unser Nummernschild nicht und verlangt alle möglichen Dokumente. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt der freundliche Officer zurück und wünscht uns eine gute Weiterreise. Alles in Ordnung, auch die Versicherung.
Nahrungsmittel
Gute Supermärkte sind überall aufzufinden. Sogar im hohen Norden, in Inuvik, hätten wir unsere Vorräte gut auffüllen können. Allerdings hat das auch seinen Preis. Sowieso sind die Preise in Kanada recht hoch und vergleichbar mit der Schweiz. Besonders Importprodukte und prozessiertes Fleisch und Milchprodukte sind teuer. Süsses hingegen ist unglaublich billig.
Diesel
Treibstoff, auch Diesel, ist überall gut erhältlich. Es ist nicht nötig immer voll zu tanken. Allerdings hängen die Preise auch von der Abgeschiedenheit der Tankstelle ab. Man kann unter Umständen also mit guter Planung etwas Geld sparen. Dafür trägt man dann mehr Diesel mit sich herum... Die App "Gas Buddy" hilft beim Finden von günstigem Treibstoff.
Offenbar wird der Diesel in Kanada extrem gereinigt um die Abgaswerte zu verbessern. Dadurch werden auch viele Schmierstoffe entfernt. Da die Dieselpumpe unseres Fahrzeugs jedoch die Schmierstoffe benötigt, setzen wir dem Diesel ein Additiv aus dem "Canadian Tire" zu. Ob es was hilft, wissen wir nicht. Schaden sollte es auf alle Fälle nicht. Warum wir das herausgefunden haben? Weil der Motor eine Weile lang Sorgen gemacht hat. Er hat übermässig genagelt, es fehlte ihm an "Zupf" und schlieslich hatte er auch mehr Aussetzer als normal. Die Recherchen ergeben vieles. Nach einem Wechsel des Dieselfilters ist aber wieder alles normal.
Camping
Praktisch überall finden wir geeigente Plätze zum Übernachten ohne auf organisierte Campingplätze fahren zu müssen. Lediglich im um Jasper und im gleichnamigen Nationalpark dürfen wir nicht wild stehen. Campingplätze oder schlimmer noch RV-Parks sind uns hier ein Graus. Meist gleichen die Campings einem grossen Parkplatz direkt am Highway ohne jeglichen Komfort. Da verzichten wir sehr gerne drauf. Eine Dusche kann man auch andernorts nehmen. Zum Beispiel beim Wäsche waschen im "Laundromat", im Recreational Center von grösseren Ortschaften oder man badet gleich im See.
Strassen
Alle Strassen in Kanada sind für uns kostenlos zu befahren. Sie sind in einwandfreiem Zustand. Im Norden sind einige Strassen ungeteert. Aber auch diese Pisten sind gut zu befahren. Aus Anstand bremst man bei Gegenverkehr ab um Staub und fliegende Steine zu verringern. Es halten sich aber nicht alle daran. Auch der berüchtigte Dempster Highway ist da keine Ausnahme.
Tierwelt
Unsere interessanten Tiersichtungen beschränkten sich auf den Cassiar Highway und nördlich des Yukon, sowie auf die Jasper und Banff Nationalparks. Bären sahen wir in Kanada nur entlang des Cassiar Highways, dort dafür mehrmals. Uns scheint, als würde die extensive Jagd die Tiere von den Strassen weg treiben. Wir hätten erwartet, dass wir mehr Wildlife zu Gesicht bekommen würden.
Land & Leute
Kanadier fallen als ausgesprochen freundliche Menschen auf. Zwar hat man auch hier die Angewohnheit ein Gespräch ohne die in Europa übliche Grussformel zu beginnen. Gesprächsthemen beschränken sich meist auf die Eigenheiten des Fahrzeugs und auf das Herkunftsland der Reisenden. Auch beliebt ist die Frage, wieviel denn eine Verschiffung des Fahrzeugs kostet.
Im Westen Kanadas erstaunten uns die unglaublichen Distanzen, die zwischen zwei Sehenswürdigkeiten zurückgelegt werden müssen. Auch "kleine" Abstecher sind sehr schnell einmal über 100 km lang. Allerdings halten sich auch die Reisemöglichkeiten in Grenzen, allzu dicht ist das Strassennetz westlich der Rockies und im hohen Norden.
Das Wetter im August hat uns etwas enttäuscht. Es gab wenige Tage ohne Regen. Die sommerlich warmen Stunden können wir an einer Hand abzählen. Dafür gab es auch immer wieder wunderschöne Stimmungen, da das Regenwetter kaum einmal über Tage anhielt.
"Safety First"
Ähnlich paranoid wie die US-Amerikanier, sind auch die Kanadier. Mit "Safety First" kann man dem Fussvolk einfach alles verklickern. Uns scheint, als müsste man sich auch in Kanada gegen horrende Schadensklagen absichern. Und dabei hält man uns auch gerne vor, dass man halt in Kanada sei und alles viel lockerer gehandhabt wird. So locker kommt uns das gar nicht mal vor.
Kostenbeispiele
Artikel | Kosten | Kosten CHF |
---|---|---|
300g Schokolade-Mandeln | 3.89 CAD | 2.85 CHF |
1 kg Langkorn Reis | 4.89 CAD | 3.60 CHF |
1 L Diesel (British Columbia) | 1.27 CAD | 0.95 CHF |
1 L Diesel (Alberta) | 0.88 CAD | 0.65 CHF |
Camping Wilcox Pass Jasper Nationalpark | 15.70 CAD | 11.55 CHF |
Reisen
Kanada Rockies (06.09.2015 - 18.09.2015)
Kanada Westen (01.07.2015 - 17.08.2015)
Vancouver (01.10.2010 - 31.10.2010)
Länderinfos
Hauptstadt
Ottawa
Bevölkerung (Dichte)
33'679'000 (3 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
9'984'670 km2 (242 mal grösser)
Erhebungen
Höchster Punkt: Mount Logan 5'959 m
Tiefster Punkt: Atlantic Ocean 0 m
Strassen
1,042,300 km
(geteert: 415,600 km; nicht geteert: 626,700 km)
Religion
Katholiken 42.6%, Protestanten 23.3%, andere Christen 4.4%, Muslime 1.9%, andere and unbekannt 11.8%, keine 16%
Sprache
Englisch, Französisch, Inuktitut
Lebenserwartung
81
AIDS Rate
0.3%
Bevölkerung unter Armutsgrenze
9.4%
Arbeitslosigkeit
7.3%
Lese- und Schreibfähig
99%
Währung
Kanadischer Dollar
1 CHF = 1.36 CAD (Stand: September 2015)
1 CHF = 0.00 CAD (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$41'500
Militärausgaben (% des BIP)
1.1%