Chobe und Moremi
Baines Baobabs und Kubu Island
10.09.2014 - Quer durch den Busch von Kasane nach Maun mit dem Maximum an Nationalparkerlebnissen. Löwen, Leoparden und viel zu viele Elefanten stehen auf dem Programm.
Unsere Rückkehr ins südliche Afrika beginnen wir mit einer Nationalparktour. In Tagesbesuchen befahren wir den Chobe Riverfront Nationalpark. Obwohl der Chobe, der Grenzfluss zwischen Botswana und Namibia, Wasser führt, ist davon etwas weiter im Landesinnern nicht viel zu sehen. Fast alle Bäume sehen ganz ohne Laub in der staubigen Landschaft recht erbärmlich aus. Die Tiersichtungen sind trotzdem wieder erstaunlich gut. Und das, obwohl für Self-Driver nun eingeschränkter Zugang zur häufig besuchten Passage direkt am Fluss besteht. Die Strecke vom Sedudu Gate zur Serondela Picnic-Site darf von Selbstfahrern lediglich von 9 bis 14 Uhr von Ost nach West befahren werden. Wir umfahren die Stelle grossräumig und treffen im Westteil des Parks auf grosse Büffel- und Zebraherden und auch sonst ist einiges los. Viele Wasservögel suchen im seichten Schwemmland nach Fressbarem. Viele Autos hat es hier auch zur Hochsaison nicht. Genau, wie wir es mögen.
Nach einem Versorgungsstopp in Kasane geht es schliesslich für einige Tage in den Busch. Savuti im Chobe Nationalpark und der Moremi Nationalpark, den wir in der Regenzeit nie besuchen wollten, stehen auf dem Plan. Über die uns bekannte Tiefsandstrecke fahren wir pannenfrei nach Savuti. Bei der abendlichen Pirschfahrt entdecken wir im Schatten einiger Büsche acht träge Löwen, die sich gerade an einem Büffel satt gefressen haben. Hin und wieder geht einer zum Kadaver und nagt an der Haut oder etwas anderem übrig gebliebenen. Die Geier warten bereits gierig auf ihren Anteil. Eine der Löwinnen hat sich bei der Jagd verletzt. Sie wird von einem anderen Löwen getröstet.
Während rechts die Löwen schlafen, herrscht reges Kommen und Gehen am Wasserloch zur Linken. Zahlreiche Elefanten finden sich ein. Später gesellt sich eine Hyäne dazu. Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir zurück zum Camp. Ein Gelbschnabeltoko gesellt sich ausserhalb der Windschutzscheibe zu unserer kleinen Galionsfigur. Die beiden bekommen fast nicht genug voneinander. Auch hier hören wir – nebst den zahlreichen Generatoren – einiges von der Tierwelt um uns herum: Eine Herde Gnus trinkt gerade aus dem Savuti Kanal und lässt dies die Umwelt geräuschvoll miterleben. Hyänen bellen, Grillen zirpen und Fledermäuse flattern über uns hinweg. Nachts wird es dann ganz still.
Den Ruhetag in Savuti geniessen wir zumeist als solchen. Die zwei kleinen Pirschfahrten bleiben ohne grosse Sichtungen. Lediglich die tiefste Wasserdurchfahrt unserer bisherigen Reise lässt uns kurz den Atem stocken. Beim Durchqueren des Savuti-Kanals steht uns das Wasser kurz bis unter die Windschutzscheibe. Uff...
Nach dem kühlen Wintermorgen erledigen wir unter dem grossen, schattenspendenden Baum auf Campsite 6, was es noch so zu tun gibt. Ueli spannt die Keilriemen nach, die uns in letzter Zeit früh morgens als Zeltplatzschreck dastehen liessen. Auch einige Näharbeiten stehen auf dem Plan. Zum späten Zmittag gibt es Pasta mit Broccoli und Tomaten an Rahmsauce. Eines unserer Lieblingsmenus! Danach schneiden wir uns gegenseitig die Haare und duschen in den elefantensicheren Fazilitäten.
Auf Jackal Island finden wir am nächsten Morgen eine Löwenfamilie bei der morgendlichen Jagd, die allerdings erfolglos bleibt. Mutter Löwin gibt bei heissem Wetter die Pirsch auf ein einzelnes Gnu auf und legt sich in den Schatten. Die Jungen trotten ihr hinterher. Danach fahren wir auf der trockenen, aber sehr staubigen Marsh Road zum Mababe Gate und weiter zum North Gate vom Moremi Nationalpark. Auch hier gibt es nochmals eine deftige Wasserdurchfahrt, die einige mit einem Motorschaden bezahlen. Dafür ist die Khwai-Brücke ganz gut zu befahren, wenn man da dann mal durch ist.
Nahe des North Gate finden wir tags darauf eine Leopardendame mit ihrem Riss auf einem Baum. Kaum hat sie fertig gefressen, steigt ein kleiner Leopard auf den Baum, um sich am Hinterschinken genüsslich zu tun. Ein Mahl auf dem Baum scheint recht kompliziert zu sein, denn der kleine verrenkt sich in alle Richtungen um die besten Stücke zu erhaschen. Mit vollem Magen steigt er schliesslich vom Baum und ruht sich im Schatten aus, bevor er auf einen nächsten Baum steigt um dort die grösste Hitze des Tages abzuwarten. Seine Mutter bewacht derweil den Baum mit dem Riss und bewegt sich keinen Zentimeter davon weg.
Auf dem Weg von North Gate zu Third Bridge werden wir von unzähligen Elefanten auf Trab gehalten. Immer wollen sie genau vor uns die Strasse überqueren und sind gar nicht erfreut, wenn wir uns zu nah heran getrauen. So warten wir über eine Stunde bis endlich alle Elefanten von der Strasse gewichen sind. Auch sind wegen der Okavango-Flut die diversen kleinen Wege überflutet, sodass wir uns an die sandige "dry route" halten müssen. Bevor wir das Third Bridge Camp erreichen, müssen wir schliesslich noch die namengebende Brücke überqueren. Nur dumm, dass sie unter Wasser ist. Wir kommen trotzdem ans andere Ufer.
Den Ruhetag im Third Bridge Camp geniessen wir mit Wäsche machen und Berichte schreiben. Am Nachmittag fahren wir mit einer Bootstour durch die Wasserlandschaften des Okavango Deltas. Links und rechts des Kanals steht meterhohes Pampasgras oder Papyrus. Zwischendurch erreichen wir grössere Lagunen, wo das Wasser sehr tief steht - also etwa drei bis fünf Meter. In den Kanälen stehen wir teilweise mit dem Boot auf. Hin und wieder – also eigentlich erstaunlich selten – macht uns unser Guide auf Tiere oder Pflanzen aufmerksam. Wir sind überrascht, wie wenig Tiere wir zu sehen bekommen. Von den lautlosen Mokoro-Fahrten im Delta sind wir uns ganz anderes gewöhnt.
Nur ein Elefant bringt unsere Herzen heftig zum pöpperlen, als er uns in einem sehr engen Kanal entgegen kommt. Unser Bootsführer versucht das Schiffli panisch rückwärts durch die kurvigen Kanäle zu bringen und verheddert sich dabei immer wieder im Ufergebüsch. Der Elefant mit erhobenem Rüssel vor uns. Kein gutes Zeichen. Schliesslich können wir an einer breiteren Stelle wenden und der Elefant flieht aus dem Kanal ans Land. Wir rauschen danach mit Vollgas an ihm vorbei, nicht ohne dass der Elefant nochmals heftig seinen Kopf schüttelt und in unsere Richtung schnaubt. Solche Erlebnisse sind schon mit dem Auto nicht besonders spassig, aber auf dem Böötli...
Am nächsten Morgen geht es weiter nach Maun, unsere Basis für die nächsten paar Tage. Bei kühlem Savanna Dry und herzhaften Burgern lassen wir uns wieder im "heimatlichen" südlichen Afrika verwöhnen. Wie schön!
Baines Baobabs und Kubu Island
Botswana
Hauptstadt
Gaborone
Bevölkerung (Dichte)
2'029'307 (3 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
600'370 km2 (15 mal grösser)
Erhebungen
Höchster Punkt: Tsodilo Hills 1'489 m
Tiefster Punkt: junction of the Limpopo and Shashe Rivers 513 m
Strassen
17,916 km
Religion
Christen 71.6%, Badimo 6%, andere 1.4%, unbekannt 0.4%, keine 20.6%
Sprache
Englisch, Setswana
Lebenserwartung
56
AIDS Rate
24.8%
Untergewichtige Kinder unter 5 Jahren
10.7%
Bevölkerung unter Armutsgrenze
30.3%
Arbeitslosigkeit
7.5%
Lese- und Schreibfähig
84.5%
Währung
Botswanischer Pula
1 CHF = 9.46 BWP (Stand: 2014)
1 CHF = 0.00 BWP (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$16'800
Militärausgaben (% des BIP)
3.3%