Tauchen auf Ibo
Hinterland im Norden
Von der Küste nach Malawi
10.06.2014 - Drei Tauchgänge im kristallklaren Indischen Ozean im Norden Mosambiks. Für uns zwei Anfänger ein wirklich tolles Erlebnis, das unsere Tauchinstruktorin perfekt begleitete. Auch das Setting an Land entspricht uns sehr gut.
Pemba als Tauchdestination hat uns auf der ganzen Linie enttäuscht. Bei Pemba Dive & Bush Camp ist der Tauchbetrieb eingestellt, das Camp bietet viel weniger als auf der Webseite versprochen und bei CI Divers ist grad der Wagen kaputt, sodass Material und Taucher nicht zum Boot gebracht werden können.
Im Russel's Camp halten wir Krisensitzung und treffen dort zwei Schweizer, die für ihre Arbeit in der Gegend sind. Andreas kennt sich bestens aus, da er hier längere Zeit wohnte. Wir kommen ins Gespräch das darin endet, dass wir Hotel und Tauchen auf der 250 Auto-km plus eine Bootsstunde nördlich gelegenen Ibo Island buchen.
Morgens um vier müssen wir losfahren, damit wir noch während der Flut das Boot besteigen können, das uns auf die Insel bringt. Die Teerstrasse ist in Ordnung, die Dunkelheit der Nacht und später der Nebel zwingen uns allerdings zu höchster Vorsicht. Später bereitet uns die überaus schlechte Piste Kopfzerbrechen, da wir bereits mit Verspätung unterwegs sind. Wir übersehen deshalb einige tiefe Löcher in der Strasse und lassen uns entsprechend durchschütteln.
Wir haben Glück und das Boot erwartet uns noch nicht ganz ungeduldig. Wir können in aller Ruhe und unter Beobachtung einer beachtlichen Schar von halbwüchsigen, coolen Jungs unsere Sachen fertig packen.
Der Transfer zur Insel dauert mit unserem leicht untermotorisierten Boot über eine Stunde. Schuld daran ist bestimmt auch schon die fortgeschrittene Zeit, welche zur Folge hat, dass sich das Meer hier langsam aber sicher der Ebbe nähert. Zahlreiche Sandbänke müssen umfahren werden, teils mit halber Schiffsschraube ausserhalb des Wassers.
Das Hotel ist freundlich und am Ende der "Stone Town" gelegen. Noch bevor wir uns die lange geschuldete Dusche gönnen, durchwandern wir die Altstadt, welche auf die portugiesische Kolonialzeit zurückgeht. Alles ist hier etwas kleiner, beschaulicher und weniger touristisch als auf Ilha de Moçambique. Die Zustände der Kolonialbauten reichen von total zerfallen bis bestens erhalten und renoviert. Praktisch alle Gebäude werden noch genutzt, sei es als Herberge, Wahlbüro, Post oder für die Telekom. Auch die Schule und das Spital sind in alten Gemäuern untergebracht. Die kleine Makuti-Town aus traditionell gebauten Häusern, gliedert sich nahtlos an die Steingemäuer und bilden mit ihr eine Einheit.
Tatsächlich befindet sich hier eine kleine – wenn nicht winzige – Tauchschule. Lorrayne schmeisst hier den Laden bestens. Sie hält ihr Material im Schuss, hat ein ordentliches Lager und bereitet alles für uns vor. Wir müssen uns lediglich in die Wet Suits zwängen und aufs Boot marschieren. Über recht ruhige See fahren wir etwa 20 Minuten zur ersten Tauchstelle. Wir ziehen alles an und stürzen uns rürcklings vom Bootsrand in das 27°C warme Meer. Der erste Tauchgang nach guten fünf Monaten startet sachte und mit Tiefen bis 13 Meter. Ein angenehmer Einstieg. Da sieht man in erreichbarer Ferne immer die Wasseroberfläche über sich und die Korallen und Fische leuchten noch sehr farbenprächtig. Es ist wunderschön und Lorrayne zeigt uns immer wieder Fische, Krebse, Mollusken und Muscheln. Nach den durchmischten Erlebnissen im Oman einfach nur zum Geniessen.
Während der Pause zwischen unseren beiden Tauchgängen gehen wir auf die Suchen nach den Delfinen, die in der Region zuhause sind. Es geht keine fünf Minuten und wir sehen sie vor uns ihre Runden ziehen. Nur mit Wet Suit, Flossen, Schnorchel und Tauchbrille ausgerüstet gehen Ueli und ich vom Boot. Vom Boot aus wird uns gezeigt, wo die Delfine gerade zu sehen sind. So können wir uns ihnen langsam annähern und sehen die Delfinschule, die etwa 18 Tiere umfasst, direkt vor uns beim langsamen Schwimmen. Wow, wir sind überwältigt. Was für ein Erlebnis!
Der zweite Tauchgang vor der Ruine des Leuchtturms, bringt uns an eine Abbruchkante eines Riffs. Während bereits im seichteren Teil viele Korallen zu finden sind, tauchen wir in der Kante in eine für uns neue Welt ein. Die ganze Wand ist über und über mit Korallen bewachsen, in denen sich unzählige farbige Fische tummeln. Schwärme und einzelne Fische, kleine, winzige, grosse, einfarbige, gestreifte, lange, runde – einfach alles, was es hier zu sehen gibt. Auf einmal wird Lorrayne ganz aufgeregt. Sie packt Ueli am Arm und weist hinaus ins Blaue: Tatsächlich, dort schwimmt eine grüne Meeresschildkröte. Sie sieht uns aber schon bald und dreht wieder ab. Wir freuen uns wie kleine Kinder. Haben wir doch die Meeresschildkröten bereits im Oman gesehen, dort, wo sie ihre Eier ablegen! Eine wunderbare Sichtung. Auch die Riesenmuscheln, die innen dunkelviolett sind und sich zusammenziehen, wenn man in die Nähe kommt, sind ein besonderes Erlebnis für uns.
Überglücklich und etwas müde kehren wir zurück ins Hotel. Auch morgen wollen wir nochmals tauchen gehen. Nach einigen Verhandlungen können wir am Nachmittag tatsächlich einen einzelnen Tauchgang anhängen. Bei einem weiteren sehr schönen Riff entdecken wir unzählige Fische, tolle Korallen und sehr schöne Felsengärten. Die Sicht ist (für uns) unglaublich gut, das Wasser mit 27°C angenehm warm. Wir müssen unbedingt unser Unterwasser-Wissen aufbessern, damit wir wenigstens eine Ahnung davon haben, was wir sehen. Nach 59 Minuten unter Wasser sind Ueli und ich bei 35 Bar Restluft angelangt. Zeitgleich. Gute Buddies, würden wir meinen!
Hinterland im Norden
Von der Küste nach Malawi
Mosambik
Hauptstadt
Maputo
Bevölkerung (Dichte)
22'061'451 (28 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
801'590 km2 (19 mal grösser)
Erhebungen
Höchster Punkt: Monte Binga 2'436 m
Tiefster Punkt: Indian Ocean 0 m
Strassen
30,331 km
(geteert: 6,303 km; nicht geteert: 24,028 km)
Religion
Katholiken 28.4%, Protestanten 27.7%, Muslime 17.9%, andere 7.2%, keine 18.7%
Sprache
Portugiesisch
Lebenserwartung
52
AIDS Rate
11.5%
Untergewichtige Kinder unter 5 Jahren
21.2%
Bevölkerung unter Armutsgrenze
54%
Arbeitslosigkeit
21%
Lese- und Schreibfähig
56.1%
Währung
Metical
1 CHF = 34.66 MZN (Stand: Juni 2014)
1 CHF = 0.00 MZN (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$1'200
Militärausgaben (% des BIP)
0.8%