Harare
Urwald und frische Früchte am Strassenrand
Budget Simbabwe
29.05.2014 - Während wir die Nächte auf dem Rasen vor dem Small World Backpackers verbringen, erledigen wir den Tag durch Visageschichten und kaufen mal wieder richtig ein.
Harare als Millionenstadt ist erstaunlich ruhig. Es sind weder viele Gefährte auf den Strassen unterwegs (das mag am hohen Dieselpreis von 1.40 USD/Liter liegen) noch sehr viele Menschen zu sehen. Es scheint, als hätten wir eine gute Stadt für das Besorgen der Mozambique und Malawi Visa ausgewählt.
Während der Besorgungen in Harare, quartieren wir uns auf dem einzigen, engen Zeltplatz beim Small World Backpackers an der Ridge Road ein. Es ist ein lustiges Volk anzutreffen, vor allem Europäer. Der ganze Garten ist mit Skulpturen und Plastiken geschmückt und gut gepflegt. Wir fühlen uns bald schon ein bisschen zuhause hier.
Im Gegensatz zu den Läden in der Provinz, sind die Einkaufhäuser in Harare gut gestockt. Frisches Gemüse, Früchte und Milchprodukte kann man hier wieder finden. Allerdings zahlen wir dafür Schweizer Preise, da praktisch alles aus dem Ausland importiert wird.
Malawi Visum
Bei unserer Ankunft in Harare ist die Botschaft gerade wegen eines malawischen Feiertages geschlossen. Am nächsten Morgen befindet sich die Mannschaft an einer Sitzung (Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag 9-12 Uhr). Als auch um 12 Uhr noch niemand da ist, fragen wir beim Portier nach, ob wir weiter warten sollen, wie die paar anderen Leute. Er versichert uns, dass die Angestellten heute noch die Kundschaft bedienen werden. Wir warten bis um 15 Uhr, bis zwei Damen auftauchen und sich sofort am Schalter betätigen. Wir können unser Antragsformular ausfüllen und müssen danach nochmals bis 17 Uhr warten, bis die Chefin das Visum absegnet. Um halb sechs gehen wir mit erledigten Visa und um 200 USD erleichtert aus der Botschaft heraus. Das Single-Entry Visum kostet 100 USD und ist 30 Tage gültig. Das war ein voller Erfolg! Eigentlich gilt die Regel, dass für Touristen die Visa am nächsten Tag bereit sind, für Zimbabwer innerhalb fünf Arbeitstage.
Mozambique Visum
Für die Beantragung eines Visums für Mozambique sind zwei Passfotos notwendig. Die Bearbeitung dauert bis um 10 Uhr am nächsten Morgen. Dann hat der Botschafter Zeit, die vorbereiteten Visa zu unterschreiben. Vor 10 Uhr die Visa abholen zu wollen, macht keinen Sinn. Das günstige Transit-Visum, das überall im Netz gepriesen wird, gibt es so nicht. Alle Visa, egal ob Transit, Single oder Multi Entry kosten für Schweizer 45 USD. Darum lassen wir uns ein Multi Entry Visum ausstellen, dass sechs Monate gültig ist und einen Aufenthalt von 30 Tagen im Land erlaubt. Offenbar widerspiegeln die Visakosten den Betrag, den Mozambiquer im Heimatland des Antragstellers für ein Visa bezahlen müssen.
UPS-Sendung nach Harare
Seit wir in Simbabwe sind, lässt die Performance unserer Wasserfilter rasant nach. Das Wasser tröpfelt noch langsam aus dem Hahn. Keine gute Entwicklung. Die Reinigung des Aktivkohlefilters bringt vorübergehend Linderung, aber wir müssen uns neue Wasserfilter schicken lassen! Über andere Reisende bekommen wir einen Kontakt zu einer einheimischen Frau, die in Harare lebt. Da UPS keine postlagernden Sendungen kennt, dürfen wir unsere Wasserfilter an sie schicken lassen. Leider wird die Sendung am Zoll beschlagnahmt und uns wird eine Zollrechnung über 437 USD vorgelegt, was etwa 90% des Warenwerts entspricht. Wir sind schockiert. Während einer fünfstündigen Aktion mit viel Verhandeln kriegen wir die Kosten auf 150 USD runter. Nun sollten wir bis ans Ende der Reise frisches Wasser dabei haben. Fazit: Pakete besser nicht nach Simbabwe senden lassen!
Unerwartete Verlängerung
Unser Aufenthalt in Harare wird durch private Einladungen von Einheimischen unerwartet in die Länge gezogen. Bei Lesley werden wir bestens versorgt, bekommen Frühstück und Abendessen, gehen mit ihr ins Theater und werden an Patricia weitergereicht für eine Wanderung bei der nahegelegenen Makumbi Mission. Abends dürfen wir ihr "Haustier", ein Bush Baby, füttern und mit den Hunden Cloe und Buddie spielen. Auch Lucy, die Hauskatze lässt sich von uns streicheln solange die Hunde in sicherer Distanz sind. Im gemütlichen Gartenkaffee bei der Pflanzschule nutzen wir bei Kaffee und heisser Schoggi das Internet.
Nach Tengenenge und Mukumbura
Als wir uns endlich aufraffen können, machen wir uns direkt auf den Weg nach Tengenenge, einem Künstlerdorf der Shona. Hier gestalten zur Zeit 120 Künstler Skulpturen aus Stein aus der Region. Mehr dazu hier. Von Tengenenge aus, bereichert mit 800 kg Kunst und um einige Dollars ärmer, – es wird alles per Seefracht nach Hause verschifft – fahren wir weiter in den ostafrikanischen Graben und zum Mukumbura Border Post, einem winzigen Grenzübergang zu Mosambik. Wir hoffen inbrünstig, dass das Counterfoil unseres Carnets irgendwo in Simbabwe sein Gegenstück finden wird.
Urwald und frische Früchte am Strassenrand
Budget Simbabwe
Simbabwe
Hauptstadt
Harare
Bevölkerung (Dichte)
11'651'858 (30 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
390'580 km2 (9 mal grösser)
Erhebungen
Höchster Punkt: Inyangani 2'592 m
Tiefster Punkt: junction of the Runde and Save Rivers 162 m
Strassen
97,267 km
(geteert: 18,481 km; nicht geteert: 78,786 km)
Religion
syncretic 50%, Christen 25%, Naturreligionen 24%, Muslime and andere 1%
Sprache
Englisch, Shona, Sidlig Ndebele, Nerdlig Ndebele
Lebenserwartung
52
AIDS Rate
14.3%
Untergewichtige Kinder unter 5 Jahren
14%
Bevölkerung unter Armutsgrenze
68%
Arbeitslosigkeit
95%
Lese- und Schreibfähig
90.7%
Währung
US-Dollar
1 CHF = 1.13 USD (Stand: Mai 2014)
1 CHF = 0.00 USD (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$500
Militärausgaben (% des BIP)
3.8%