Nordwesten und Winelands
Garden Route und Nationalparks
01.02.2014 - Von der tierreichen und überhitzten Wüste im Kgalagadi Nationalpark über die Atlantikküste im Namaqua Nationalpark zu Wanderungen in den Cederbergen und Schlemmertage in den Winelands von Südafrika. Uns geht es saugut!
Wie schon die letzten Tage in Namibia, ist es auch im Kgalagadi Nationalpark siedend heiss. Trotz herunter gekurbelten Fenstern schwitzen wir die Sitze durch und geniessen abends ein kühles Bier vor dem Abendessen. Eine Köstlichkeit, die wir in der arabischen Welt sehr vermisst haben. Unseren ersten Übernachtungsplatz wählen wir direkt beim Eingangsgate von der namibischen Seite, auf dem Zeltplatz von Mata Mata. Am "hauseigenen" Wasserloch flätzt schon seit dem Nachmittag eine Löwendame, die sich schliesslich nach Einbruch der Dunkelheit auf die Suche nach einem späten Abendessen macht.
Wir grillieren unser Oryx in der Pfanne (unser mitgebrachtes Holz wird beim Eingang in den Nationalpark beschlagnahmt) und erhalten Besuch von zwei weitgereisten Schweizern, die von Südafrika her kommend einige Tage im Nationalpark verbringen. Bei einem gemeinsamen Glas Wein geniessen wir den warmen Sommerabend.
Die folgenden drei Nächte in den beiden Trockentälern bleiben, wie sie angefangen haben: heiss, heiss, heiss. Springböcke, Gnus, Strausse, Löwen, Geparden, Schakale und Füchse schlafen unter schattigen Bäumen und warten bis die hereinbrechende Nacht kühlere Temperaturen oder sogar ein paar Tropfen Regen bringt. Gleich am ersten Morgen können wir jedoch eine - zwar erfolglose - Jagd von vier Geparden auf eine Springbockherde beobachten. Einiges an Warterei in der doch schon sehr wärmenden Morgensonne ist dabei von Nöten.
Da die Nationalpärke nur von Sonnenauf- bis -untergang befahren werden dürfen, sehen wir sonst nicht viel Action. Wegen der Temperaturen spielt sich der Hauptteil der Jagden und Fluchten mitten in der Nacht ab, zumal der Mond fast voll vom Himmel leuchtet.
Zwei der vier Nächte verbringen wir im ungezäunten Zeltplatz Rooiputs. Löwenspuren führen über die sandigen Stellplätze und nachts sehen wir in unserem "Vorgarten" zig leuchtende Augen von Springhasen, Schakalen und anderen nachtaktiven Tieren. Als später sogar noch ein vom Bestimmungsbuch als "gefährlich" eingestuftes Skorpion über unseren Vorplatz spaziert verschwinden wir schnellstens im Oberdeck unseres Fahrzeuges um die weiteren Sichtungen aus sicherem Hafen zu machen.
Link zu unserem letzten Besuch im Kgalagadi National Park: Kgalagadi Transfrontier NP
Mit der Hoffnung auf Abkühlung fahren wir schliesslich nach Süden in den Nationalpark um die Augrabies Wasserfälle des Oranje-Flusses. Unterwegs decken wir uns im siedend heissen Upington (42°C) mit Vorräten für die nächsten Tage ein. Statt der erhofften Milderung finden wir verschärfte Bedingungen vor: Zusätzlich zu den heissen Temperaturen gibt es jetzt auch noch eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit zu beklagen, wie auch eine durch die Nacht ungebrochene Wolkendecke, die die Hitze unter sich konserviert. Wir schmelzen nachts fast und Erholung ist spärlich.
Die Wasserfälle selbst sind trotz des Niedrigwassers recht eindrücklich, wie auch der umgebende Nationalpark mit seinen skurrilen Steinformationen und den unzähligen Klipschliefern. Wir sind beim Anblick der nicht zu übersehenden Spuren der Exkremente der Klipschliefer zur Einsicht gekommen, dass die Tiere falsch benannt wurden. "Klipschiisser" wäre ein angebrachter Name.
Durch die letzten Ausläufer der Kalahari-Wüste fahren wir über Springbock zum Namaqua National Park an der Atlantikküste von Südafrika. Allmählich gehen die Temperaturen zurück, bis wir schliesslich beim Eindunkeln um lange Hosen und ein Pullöverchen froh sind. Es gibt eine sternenklare, angenehm kühle Nacht – eine Wohltat!
Der Namaqua Nationalpark ist berühmt für seine farbenfrohe Blütenzeit im Frühjahr. Der Fynbos, ein ausserordentlich artenreicher Buschpflanzenbewuchs im südlichen Afrika, erblüht dann nach den winterlichen Regenfällen in allen erdenklichen Farben und bringt die kargen Landschaften zum Leuchten. Im Sommer aber sind die Hügel und Dünen mit grünen Büschen bewachsen, die sich hin und wieder in die seltsamsten Düfte hüllen. Viele Vögel – unter anderem zahlreiche Strausse – lassen sich hier finden, ansonsten ist man der Einsamkeit preisgegeben. Die Strasse ist gerade breit genug für ein einzelnes Fahrzeug und wer ohne GPS seinen Weg an die Küste finden will, muss sich auf einige Umkehraktionen gefasst machen. Der Nationalpark ist noch im Aufbau und bei weitem nicht so gut ausgebaut wie beispielsweise der Kgalagadi NP. An einigen Kreuzungen würden Wegweiser gute Dienste leisten.
Am Meer befinden sich auf einem kurzen Abschnitt mehrere Zeltplätze an der wilden, total abgelegenen und unbesiedelten Küste. Ein konstanter Wind bläst uns entgegen und lässt die Gischt zu einem weissen Nebel über der Bucht erstarren. Seelöwen, Möven, Bienen und unzählige Strandflöhe besiedeln die weitläufigen weissen Sandstrände am eiskalten Atlantik.
Ausser den süsswasserliebenden Bienen kommt uns aber niemand zu nahe, und wir können die Nacht einsam auf dem Zeltplatz Koringkorrelbaai verbringen. Gleich nach dem Eindunkeln sinkt die Temperatur weit unter unseren Wohlfühlbereich, weshalb wir uns bald unter die Daunendecken verziehen. Nach der Hitze nun also die Kälte!
Vom Atlantik führt uns unser Weg nun wieder ins Landesinnere zu den Cederbergen. Hier wächst in einem Naturreservat eine endemische Zedernart, die dem Bergmassiv und dem Naturreservat den Namen gibt. Von Clanwilliam, einem hübschen Städtchen im Kolonialstil fahren wir auf einer Schotterpiste in die Berge. Für die Nacht haben wir uns einen Zeltplatz bei einer Farm ausgesucht, der direkt an einem Bergbach liegt. Jan und Kathrin, die Eigentümer der Jamaka-Farm begrüssen uns herzlich und lassen uns selber einen Platz auf dem Zeltplatz suchen. Zwischen den Bäumen am lauschig plätschernden Bach grillieren wir uns Poulet auf dem Feuer, dazu kochen wir chinesisches Gemüse im Dampfkochtopf.
Früh morgens schleichen wir aus unserem Schlafgemach und machen uns auf eine Wanderung in die Cederberge. Über gut beschilderte Pfade besteigen wir in der Morgensonne zwei Gipfel des Massivs. Das Fynbos versperrt uns teilweise mit meterhohem Wachstum den Weg und Steinböckchen fliehen vor uns, sobald wir sie erspähen. Danach gönnen wir uns erschöpft und verschwitzt im Camp eine kühle Dusche.
Über schlechte Pisten fahren wir weiter durch die Cederberge, die uns wegen des mangelnden Regens hochalpin erscheinen. Erst aus der Nähe sehen wir jeweils den dichten Buschbewuchs, aber keine Bäume. Mehrere Pässe und bewirtschaftete Täler queren wir auf unserem Weg.
Schliesslich erreichen wir die Winelands der Kapregion, wo der meiste südafrikanische Wein angebaut wird. Wir haben die fixe Idee bei einem Weingut auf einem schönen Zeltplatz zu nächtigen und dort eine Tour durch den Weinkeller und einer Weindegustation beizuwohnen, bevor wir uns ein schönes Abendessen im farmeigenen Restaurant gönnen würden. Im Gegensatz zu Namibia haben hier die Farmen jedoch keine Zeltplätze, sondern ausschliesslich Chalets oder Zimmer zu vermieten. Preise von 4'000 ZAR (ca. 370 CHF) schrecken uns aber ab. Schliesslich quartieren wir uns in einem grossen Zeltplatz ein, von wo aus wir einen kleinen Ausflug zu einer nahegelegenen Weinfarm, der "Spice Route" unternehmen. Bei einem Wein-Schokolade-Pairing lernen wir die Weine der Region kennen, während wir auch die Vorzüge der südafrikanischen Schokolade kennenlernen (auch für Schweizer sehr lecker!). Später besuchen wir die Brauerei, wo vier eigenwillige Biere gebraut werden, die man natürlich degustieren kann und dabei auch einiges über die Kunst des Bierbrauens herausfinden kann. Lager, Amber-Weizen und Kristallweizen schmecken uns am besten. Pils kann uns gestohlen bleiben, das ist so schrecklich bitter. Schliesslich kommen wir auch noch zu einem vitaminhaltigen Abendessen bei einem gemischten Salat, bevor wir uns auf dem Zeltplatz von der Schlemmerei erholen.
Neben der Farm Spice Route berücksichtigen wir in Paarl auch noch die Farm Fairview für ein Frühstück (sehr leckerer Ziegenkäse!) und bei Stellenbosch das Weingut Dornier, wo wir uns mit einem Tapas-Gedeck und hauseigenem Wein verwöhnen lassen. Mannomann, uns geht es gut!
Weiter führt uns unsere Reise nach Kapstadt.
Garden Route und Nationalparks
Swasiland
Hauptstadt
Mbabane
Bevölkerung (Dichte)
1'354'051 (78 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
17'363 km2 (2 mal kleiner)
Erhebungen
Höchster Punkt: Emlembe 1'862 m
Tiefster Punkt: Great Usutu River 21 m
Strassen
3,594 km
(geteert: 1,078 km; nicht geteert: 2,516 km)
Religion
Zionist 40%, Katholiken 20%, Muslime 10%, andere 30%
Sprache
Englisch, Siswati
Lebenserwartung
49
AIDS Rate
25.9%
Untergewichtige Kinder unter 5 Jahren
6.1%
Bevölkerung unter Armutsgrenze
69%
Arbeitslosigkeit
40%
Lese- und Schreibfähig
81.6%
Währung
Südafrikanischer Rand
1 CHF = 10.67 SZL (Stand: April 2014)
1 CHF = 0.00 SZL (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$5'300
Militärausgaben (% des BIP)
4.7%