Bergung
Ein Mindestmass an Selbständigkeit in Bezug auf Bergung ist für uns – besonders nach den Erfahrungen unserer ersten Afrika-Reise und der damit verbundenen Hilflosigkeit – ein grosses Anliegen. Auch wenn wir uns nicht dauernd abseits der befestigten Pisten aufhalten, ist es gut zu wissen, dass wir unserem Gefährt in einem gewissen Rahmen selber helfen können. Eine Schaufel, ein Wagenheber, ein Hi-Lift, Sandbleche, ein Abschleppseil, eine Seilwinde, eine Umlenkrolle, ein Baumgurt, ein Reifenflickset und, wenn alle Stricke reissen, ein Satellitentelefon gehören bei uns dazu.
Die Schaufel, die Sandbleche und der Baumgurt sind auch zweckentfremdet zu verwenden (Outdoor-Toilette, Outdoor-Küche und Slack-Line). Wir hoffen nicht, dass wir die Bergungsgeräte allzu häufig ihrem eigentlichen Zweck entsprechend verwenden werden müssen.
Was sind die basics für eine erfolgreiche Bergung eines Autos?
Wohl wichtigstes Hilfsmittel für die Bergung ist es, zu wissen, wie die Bergungsutensilien funktionieren. Ein Hi-Lift nützt nicht viel, wenn ich nicht weiss, wie ich ihn verwenden muss. Jedes Bergungsutensil sollte vor der Reise ausprobiert werden! Im Notfall hat keiner die Nerven, erst die Bedienungsanleitung zu suchen.
Kann ich Sandbleche auch anderswo als im Sand verwenden?
Ja, das kann ich. Auch im Matsch sind sie hilfreich. Allerdings hoffen wir, dass wir sie dort nie brauchen werden! Diese Schweinerei wollen wir uns möglichst ersparen.
Warum können wir unsere Sandbleche, während dem sie am Auto montiert sind, aufklappen?
Da wir hoffen, die Sandbleche möglichst selten zu brauchen, haben sie einen zweiten Verwendungszweck: Heruntergeklappt dienen sie als Aussenküche. Coleman drauf, Wasserhahn raus und schon sind wir bereit zum waschen, schnetzeln, kochen und dünsten.
Warum haben wir unsere Sandbleche mit einem Draht versehen und abschlossen?
Einerseits dient das Schloss als Diebstahlschutz, andererseits kann sich auf einer Wellblechpiste so ziemlich jede Schraube aufrütteln. Wir wollen nicht bei voller Fahrt die Sandbleche verlieren! Übrigens sind auch andere Teile extra gesichert: Reserverad (Schloss), Hi-Lift (Kabelbinder), Dachbox (Schloss).
Weshalb eine Seilwinde?
Ja, warum eigentlich? Viele Kilos, einiges an finanziellem Aufwand, Verwendungszweck unbestimmt. Tatsächlich brauchen wir die Winde während der ganzen Reise kein einziges Mal um uns selber zu bergen, dafür sind sieben Mal andere Verkehrsteilnehmer froh darum (und wir einmal um die Winde eines anderen). Wir würden ein nächstes Mal darauf verzichten.
Was braucht man zusätzlich für eine Bergung?
Zeit, Nerven, Improvisationsgeist, Respekt vor der Kraft der eingesetzten Hilfsmittel. Bergungen sind potentiell recht gefährlich.
Warum haben wir ein elastisches Abschleppseil dabei?
Ein Abschleppseil gehört in die Bergungskiste, ein elastisches schont dazu den Motor des bergenden und des zu bergenden Fahrzeuges. Die Kraft wird nicht auf einen Schlag übertragen sondern wie bei einem Gummiseil über eine gewisse Strecke aufgebaut.
Warum ist unsere Schaufel so klein?
Wir konnten einfach keinen Platz für eine grössere Schaufel finden. Der Klappspaten hat übrigens bis zum Schluss durchgehalten!
Warum ist die Schaufel im Busch immer griffbereit?
Wir haben in unserem kleinen Fahrzeug keine Toilette mit dabei. Bush-Crafts sind gefragt, eine Schaufel also unabdingbar.