Serengeti
Staub im Norden
Budget Tansania
12.07.2014 - Während der grossen Migration in der Serengeti zu sein, davon haben wir geträumt, waren uns aber sicher, dass wir den Zeitpunkt nicht treffen würden. Nun, der Zufall will es so...
Nachdem wir uns von der anstrengenden Erklimmung des Oldoinyo Lengai erholt haben, fahren wir vom Lake Natron über eine weitere verstaubte Piste zum Nordteil der Serengeti. Die Landschaft ist dicht bewaldet und dünn besiedelt. Einzelne Maasai treiben ihre Ziegen und Kühe durch die Trockenbuschsavanne.
Unterwegs treffen wir den Tourguide Faisal, der mit zwei Gästen, die mit uns den Oldoinyo Lengai bestiegen haben, denselben Weg unter die Räder wie wir. Er erkennt uns wieder und nimmt uns gleich unter seine Fittiche. Er kennt sich hier richtig gut aus. Am Klein's Gate zum Serengeti Nationalpark besorgt er uns eine "Special Campsite" direkt am Mara-Fluss, wo dieses Jahr die Migration der Gnus und Zebras viel früher stattfindet als in anderen Jahren, da viel zu wenig Regen gefallen ist und die Weidegründe bereits im Juli abgefressen sind. Die "Special Campsite" (100 USD) bietet ausser der spektakulären Lage, der Nähe zu den Tieren und fünf Steinen für ein Lagerfeuer gar nichts. Wirklich nichts. Dafür sind wir ganz alleine.
Für den nächsten Morgen verabreden wir uns wieder mit Faisal und seinen Gästen, denn es besteht die Möglichkeit, einer Flussüberquerung der Gnus beizuwohnen. Tatsächlich müssen wir nicht allzu lange warten und schon stehen wir direkt am Mara Fluss neben der Stelle, wo einige tausend Gnus unter lautem, nervösem Geblöke in dichtem Staub hinunter ans Flussufer stürzen, sich ins Wasser werfen und auf der anderen Seite des Flusses wieder ans Trockene schwimmen. Die Gnus sind angsterfüllt und rennen fast kopflos auf das Wasser zu. Sie können nie wissen, ob sie das andere Ufer heil erreichen. Zahlreich sind die Krokodile und Möglichkeiten sich zu verletzten. Bei der kleinsten Störung bricht der Faden ab und die Herde teilt sich auf die beiden Flussseiten auf. Was für ein Erlebnis!
Den Nachmittag verbringen wir dann ohne Faisal auf den uns nun bekannten Pfaden. Wir sind uns sicher, dass wir ohne unseren Führer keine Chance gehabt hätten, dieses Spektakel mitzuerleben, denn die offiziellen Routen in diesem abgelegenen Nordteil der Serengeti sind sehr spärlich gesät. Wir hätten nicht gewusst, dass es für dieses saisonale Touristenziel in Ordnung ist, neben den Pisten zu fahren. Mit den GPS-Tracks vom Vormittag gelingt es uns ein weiteres Mal die Gnus bei der Querung zu beobachten. Auch sonst ist die Dichte an Gnus und Zebras atemberaubend. Wo man hin schaut sind die Tiere am Grasen, Blöken oder Wiederkäuen. Nur eines bleibt – schön sind die Tiere ja nicht wirklich, oder?
Nach zwei Tagen in der Serengeti – wir treffen dabei keinen einzigen Selbstfahrer, dafür einige Safari-Autos – verabschieden wir uns aus dem Nationalpark und fahren zum Lake Victoria. Die Piste dorthin ist nicht gerade für schwache Gemüter – der Sport-BH leistet wieder einmal gute Dienste. Unser Gefährt macht alles mit, ohne auch nur ein einziges Mal zu murren.
Der Lake Victoria begrüsst uns mit zahlreichen "Lake Flies", die von den Einheimischen mit feinen Netzen eingefangen und danach zu einem Kuchen gebacken werden. Das ist ja mal innovativ! Wir sind etwas angeekelt von den Viechern und verlassen das wunderbare Plätzchen auf der Halbinsel vor Musoma mit traumhaftem Sonnenuntergangsstrand noch vor dem Frühstück. Die Mücken kleben uns zu Tausenden auf der Windschutzscheibe und schwirren uns auch bei der Fahrt noch um die Köpfe. Raus hier! Kenia wartet bereits!
Staub im Norden
Budget Tansania
Tansania
Hauptstadt
Dodoma
Bevölkerung (Dichte)
41'892'895 (44 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
945'087 km2 (23 mal grösser)
Erhebungen
Höchster Punkt: Kilimanjaro 5'895 m
Tiefster Punkt: Indian Ocean 0 m
Strassen
91,049 km
(geteert: 6,578 km; nicht geteert: 84,471 km)
Religion
mainland - Christen 30%, Muslime 35%, Naturreligionen 35%; Zanzibar - more than 99% Muslime
Sprache
Swahili, Englisch, Arabisch
Lebenserwartung
53
AIDS Rate
5.6%
Untergewichtige Kinder unter 5 Jahren
16.7%
Bevölkerung unter Armutsgrenze
36%
Lese- und Schreibfähig
69.4%
Währung
Tansania-Schilling
1 CHF = 1'801.80 TZS (Stand: August 2014)
1 CHF = 0.00 TZS (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$1'700
Militärausgaben (% des BIP)
0.2%