Rocky Mountains
Badlands
21.09.2015 - Bis wir von Whitehorse im Yukon die Rocky Mountains erreichen, braucht es eine ganze Weile. Dort angekommen, geniessen wir erst das sommerliche Wetter, bis uns schliesslich der Winter einholt.
Bald nach dem Grenzübergang nach Kanada treffen wir in Carcross auf die ersten Landschaften, die nicht von Wald geprägt sind. Die Carcross "Desert", eine Dünenlandschaft, entstand aus den Sedimenten eines urzeitlichen Gletschersees. Der Sand wird von heftigen Winden an eine Steilwand geweht. Der weiche Untergrund verunmöglicht praktisch alles Wachstum. Eine Wüste entsteht. Es tut gut, wieder einmal Sand zwischen den Zehen zu fühlen. Der Respekt, hier möglicherweise einen Bären anzutreffen, hält uns kaum zurück. Ein kleines Stück weiter dann der türkisgrüne Emerald Lake, der uns dazu verleitet, die Flugkamera über das Wasser fliegen zu lassen. Sie landet wieder sicher neben uns. Mit ein paar Zuschauern daneben, natürlich.In Whitehorse legen wir einen Versorgungsstopp ein und machen uns dann auf die Reise Richtung Südosten mit Ziel: Die Nationalparks von Jasper und Banff in den Rocky Mountains. Bis nach Jasper sind immerhin fast 2'000 km zu fahren. Eine unglaubliche Strecke, wenn man bedenkt, dass man praktisch nur durch Wald und an Seen vorbei fährt. Die Sehenswürdigkeiten, abgesehen vom Alaska Highway selber, sind spärlich gesät. Nebst ein paar unscheinbaren Wasserfällen und erneuten Nordlichtern, gefällt uns besonders der wunderbar herbstliche Wald. Aber auch den hat man nach den ersten 200 km gesehen. Nur die nördlichsten Ausläufer der Rocky Mountains bringen etwas Abwechslung in die Szenerie. Dawson Creek, Meile "0" des Alaska Highways, ist dann der letzte Versorgungsstopp bevor wir uns in die Rocky Mountains begeben. Im "Laundromat" waschen wir die gesamte seit Vancouver verbrauchte Wäsche und kaufen im Safeway nochmals ein. Bis wir die mächtigen Berge um Jasper, Lake Louise und Banff aber erreichen, gilt es nochmals ein paar Hundert Kilometer zu fahren. Nicht die Unterhaltsamsten. Viel Verkehr und ausgedehnte Wälder begleiten uns. Hin und wieder entdecken wir in weiter Ferne einen Bergkammm, der gleich danach wieder hinter einem Tannenwald verschwindet.
Sobald wir auf den Yellowhead Highway abbiegen, macht sich vor uns ein wunderbares Panorama breit. Die Berge sind nun genug nahe, um über die Baumwipfel zu ragen. Abrupt steigen die Felsen aus dem hügeligen Tiefland in die Höhe. Mit unzähligen Touristen besuchen wir den schmalen Maligne Canyon. Es scheint, als könne man mit einem grossen Schritt über den mehr als 50 Meter tiefen Canyon hinwegschreiten. Nach so vielen Wochen im recht einsamen Norden von Alaska und Kanada fällt es uns schwer, gegen die perfekt geschminkten und für den Ball gekleideten Tagesgäste um den besten Fotospot zu kämpfen. Sobald wir einige Schritte von der Hauptattraktion weg gelangen, sind wir wieder fast alleine unterwegs. Der Touristenrummel nimmt nochmals zu. Am Maligne Lake sind sämtliche Parkplätze überfüllt. Die Uferpromenade dient als Laufsteg, um den neuen "Hiking-Chic" zu präsentieren. Wir wussten ja, dass die Nationalparks in den Rockies sehr touristisch sind. Dass es aber auch in der Nebensaison noch einen solchen Rummel gibt, das überrascht uns.
Zum Glück müssen wir nicht auf einem der unglaublich überdimensionierten Campgrounds mit über 700 Stellplätzen (also eher Parkplätze) übernachten und bekommen stattdessen einen Übernachtungsplatz auf einem relativ kleinen Campground mitten im Nationalpark. Obwohl wir auf über 2'000 M.ü.M. und mitten in den Gletschern sind, wird es auch morgens nicht frostig kalt. Noch vor der Aunkunft der grossen Masse besuchen wir am nächsten Morgen den im Nebel versunkenen Athabasca Gletscher. Etwas weiter entfernt hat sich der Nebel bereits gehoben. Eine gute Gelegenheit, um auf die Parker Ridge zu wandern. Der sanfte Aufstieg lohnt sich. Von der Krete sehen wir unter uns den grossen Saskatchewan Gletscher in einem tiefen Tal weit nach unten fliessen. Ein kleiner, grüner Gletschersee liegt ruhig da. Wir packen uns dick ein, denn der Wind vom Columbia Eisfeld ist eisig kalt.
Bald danach holen uns die Wolken ein. Die Sicht auf den türkisblauen Peyto See ist etwas ernüchternd, dann kommt der Regen. Er bleibt uns auch in Lake Louise und in Banff erhalten. Am nächsten Morgen erwachen wir in einem Flaum Schnee. Schnell weg hier! Der Winter kann uns gestohlen bleiben!
Badlands
Kanada
Hauptstadt
Ottawa
Bevölkerung (Dichte)
33'679'000 (3 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
9'984'670 km2 (242 mal grösser)
Erhebungen
Höchster Punkt: Mount Logan 5'959 m
Tiefster Punkt: Atlantic Ocean 0 m
Strassen
1,042,300 km
(geteert: 415,600 km; nicht geteert: 626,700 km)
Religion
Katholiken 42.6%, Protestanten 23.3%, andere Christen 4.4%, Muslime 1.9%, andere and unbekannt 11.8%, keine 16%
Sprache
Englisch, Französisch, Inuktitut
Lebenserwartung
81
AIDS Rate
0.3%
Bevölkerung unter Armutsgrenze
9.4%
Arbeitslosigkeit
7.3%
Lese- und Schreibfähig
99%
Währung
Kanadischer Dollar
1 CHF = 1.36 CAD (Stand: September 2015)
1 CHF = 0.00 CAD (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$41'500
Militärausgaben (% des BIP)
1.1%