Baines Baobabs und Kubu Island
Chobe und Moremi
Budget Botswana
11.09.2014 - Um Botswana noch etwas besser kennenzulernen, machen wir einen Ausflug in die Nxai Pan, zu den Baines Baobabs, zur Kubu Island und über Rakops zurück nach Maun. Eine Tour abseits der typischen Touristenrouten.
Auf guter Teerstrasse geht es von Maun nach Südwesten. Menschenleere Strassen, ein paar Kühe und Esel, selten ein Schlagloch. Praktisch alle entgegenkommenden Fahrzeuge sind Mietautos von Touristen. Am Veterinärgate werden wir aufgefordert, ein weiteres Mal unsere Schuhe im Desinfektionsbad zu planschen, dann werden die Personalien des Fahrers aufgenommen und wir dürfen mit dem Auto durch eine weitere Desinfektionswanne fahren. Das ist die einzige Abwechslung auf der Fahrt durch den Busch. Beim Gate zur Nxai Pan treffen wir auf eine anderen Qualität von Strasse. Durch den Tiefsand mit mühsamstem Wellblech fahren wir nach Norden. Es ist der einzige Weg zu den Baines Baobabs und der Nxai Pan. In der Mittagshitze essen wir ein Picknick unter den gigantischen Baobabs. Ein heftiger Wind treibt hin und wieder dichte Staubwolken an uns vorbei. Der Himmel ist wolkenlos und die Sonne brennt unerbärmlich auf die Natur nieder. Wasser ist kilometerweit entfernt. Ausser ein paar Vögeln und Fliegen – wo gibt's die nicht? – ist hier kein Lebewesen auszumachen.
Am Nachmittag fahren wir nordwärts zu der Nxai Pan, einer grossen Pfanne, die zur Zeit mit goldgelbem Gras bewachsen ist. Am permanenten Wasserloch halten sich wenige Tiere auf. Und auch die Geparden, die am Morgen einen Springbock gerissen haben, sind schon wieder verschwunden. Wir geniessen die Landschaft, die sich mit nichts anderem vergleichen lässt, was wir bisher in Afrika gesehen haben. Goldenes Gras, Busch- und Bauminseln, hin und wieder ein grosser Baobab. Dazwischen Zebras, Springböcke und Gnus, die das trockene Gras abknabbern. Die Nacht verbringen wir auf Campsite No. 3 der Baines Baobabs. Wir sind begeistert über die Lage des Platzes und über die Fazilitäten. Direkt unter einem riesigen Baobab schlagen wir unsere Zelte auf, in sicherer Distanz davon befindet sich die schönste Buschtoilette von Afrika. Die nächsten Camper sind mindestens einen Kilometer entfernt – und wir haben Aussicht auf eine riesige Salzpfanne und den Sonnenuntergang. Seit Langem die erste Campsite mit Aussicht. Wir geniessen die Vollmondnacht in der absoluten Stille mit einem grossen Lagerfeuer und Älplermagronen mit Apfelschnitzen. Wunderbar.
Am nächsten Tag geht es weiter. Bei Gweta biegen wir südwärts in den Busch ab. Hunderte Wege winden sich durch den Busch, alle scheinen an denselben Ort in der Ferne zu führen. Durch goldenes Grasland und vertrocknete Büsche suchen wir unseren Weg. Hin und wieder hüpfen ein paar Ziegen von der Strasse weg oder wir sehen Esel, die sich unter einem Baum ausruhen. Die Piste wird zunehmends staubiger. Statt auf Sand fahren wir jetzt durch dichten Staub, der sich beim Kontakt mit unseren Rädern explosionsartig ausbreitet. Die Fenster sind fest verschlossen, die Klimaanlage läuft auf Hochtouren. Bei den grossen Baobabs der Gebrüder Green und von Chapman machen wir kurze Rast. Die Bäume sind noch viel grösser als Baines Baobabs und Inschriften zeugen von Zeiten, als erste Abenteurer in diese Region reisten und hier nächtigten. Auch bei den Einheimischen hatten diese mächtigen Bäume spezielle Bedeutung und sie dienten als Wegmarken im unendlichen, topfebenen Land.
Südlich vom Chapman's Baobab schliesslich finden wir uns zu einem frühen Camp auf Gabasadi Island ein, einer kleinen Erhebung inmitten der unendlichen Ntwetwe-Salzpfanne. Es ist unser erstes Buschcamp seit langer Zeit. Es geht ein zügiger, aber warmer Wind und es ist sehr heiss. Erst als sich die Sonne langsam dem Horizont nähert, trauen wir uns aus dem Schatten unseres Fahrzeuges um dem Spektakel des Sonnenuntergangs und des kurz darauf folgenden Mondaufgangs zu folgen. Es ist Vollmond. Kein Laut einer Zivilisation ist zu hören. Der Wind legt sich und es senkt sich mit den kühlen Wintertemperaturen eine Ruhe über uns, wie wir sie schon lange nicht mehr erlebt haben.
Auch der nächste Tag steht ganz im Zeichen der Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Lediglich ein Anruf bei unseren Patenkindern, die heute ohne uns ihren vierten Geburtstag feiern, holt uns für einen kurzen Moment in die Zivilisation zurück - Satellitentelefon sei Dank! Eine kurze Tagesetappe durch flaches Grasland, auf dem unzählige Rinder weiden und hie und da ein Kral der Viehzüchter die Landschaft auflockern, bringt uns erneut über die Ntwetwe Salzpfanne. Die Halbinseln, die wir überqueren, sind wieder staubig und sehr kurvenreich. Die Büsche kratzen an allen Ecken und Enden. Schliesslich taucht vor uns eine weitere Halbinsel auf, die aus richtigen Steinen ist – eine Erscheinung mit Seltenheitswert im sandigen Botswana. Hier wachsen unzählige Baobabs. Es ist Kubu Island.
Wir suchen uns am Rande der idyllischen Insel einen Platz für die Nacht und verbringen einen sonnigen Tag auf der Salzfläche der Sowa Pan. Wir sind froh um unseren eigenen Schatten, denn Bäume stehen hier keine, erst recht keine mit schattenspendendem Laub. Nach Sonnenuntergang bleibt uns eine gute Stunde bis der Mond aufgeht. Es ist die Stunde, während der der Sternenhimmel über uns zu funkeln beginnt. Die Milchstrasse leuchtet regelrecht über Kubu Island. Sobald der noch fast volle Mond aufgeht, ist das Spektakel vorüber.
Die Weiterfahrt in den Süden ist landschaftlich vergleichbar mit dem, was wir bereits die zwei letzten Tage gesehen haben. Viel Salzpfanne, ebene Grasflächen und schliesslich die Fahrt über die Uferböschung des vorzeitlichen Makgadikgadi Sees. Ab hier herrscht wieder Buschland vor, bis wir schliesslich mitten im Busch die grotesk anmutende Teerstrasse erreichen. Die knapp 400 Kilometer bis Maun kennen wir bereits. Wir spulen sie fast pausenfrei herunter. Als Unterhaltungsprogramm dienen uns die Reiseblogs von Sebastian & Annina (Sebastian ist ein Tontechnikerkollege von Ueli) und Tinu & Nina (die zwei Velofahrer haben wir im Oman in der Tauchschule kennengelernt). Sie verkürzen uns die Fahrt erheblich! Sehr schön, was man im Rest der Welt noch alles entdecken kann!
Auf dem Weg nach Namibia besuchen wir im Buschmannland die eindrückliche, sehr abgeschiedene Drotsky's Cave und schmuggeln ein Kilogramm Botswana-Rindsfilet durch diverse Veterinärzäune und über die Grenze...
Chobe und Moremi
Budget Botswana
Botswana
Hauptstadt
Gaborone
Bevölkerung (Dichte)
2'029'307 (3 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
600'370 km2 (15 mal grösser)
Erhebungen
Höchster Punkt: Tsodilo Hills 1'489 m
Tiefster Punkt: junction of the Limpopo and Shashe Rivers 513 m
Strassen
17,916 km
Religion
Christen 71.6%, Badimo 6%, andere 1.4%, unbekannt 0.4%, keine 20.6%
Sprache
Englisch, Setswana
Lebenserwartung
56
AIDS Rate
24.8%
Untergewichtige Kinder unter 5 Jahren
10.7%
Bevölkerung unter Armutsgrenze
30.3%
Arbeitslosigkeit
7.5%
Lese- und Schreibfähig
84.5%
Währung
Botswanischer Pula
1 CHF = 9.46 BWP (Stand: 2014)
1 CHF = 0.00 BWP (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$16'800
Militärausgaben (% des BIP)
3.3%