Namibias Norden
Namib und Westküste
Botswana 2011
15.01.2011 - Im Ugab-Flussbett machen wir unsere ersten Erfahrungen mit dem Satellitentelefon. Tatsächlich, es funktioniert! Wir werden aus dem Sand gezogen und bekommen ein schmackhaftes Abendessen. Im Etosha bewundern wir die vielen Tiere und die schlechten verschlammten Strassen.
Von trockenen Flussbetten und Rettungsaktionen im Tiefsand
Nachdem wir die neblige Küste hinter uns gelassen haben, wird es abrupt wieder wärmer und trockner. Über den Welwitschia Drive fahren wir zum Brandberg Massiv wo wir uns für die Nacht auf dem Campground bei der „White Lady Loge“ niedergelassen haben. Bei unserer Ankunft steht die Sonne noch hoch am Himmel. Eine kleine Ausfahrt auf der Suche nach den Wüstenelefanten soll uns die Zeit vor dem Nachtessen vertreiben. Im ausgetrockneten Ugab Flussbett finden wir uns wieder. Das Auto schlittert im Tiefsand. Höchste Konzentration ist gefordert. Im engen Tal geht es über hin und wieder eine etwas festere Unterlage, wo wir verschnaufen können. Langsam wird es dunkler und unser Nachtessen wartet auch schon bald auf uns. Bei der nächsten Gelegenheit wollen wir drehen. Nur, eine gute Gelegenheit lässt sich nicht finden und so probieren wir es an einer Stelle, wo vor uns schon gewendet worden ist. Es passiert, was passieren musste: in der engen Kurve gräbt sich unser Auto im Tiefsand ein und wir kommen nicht mehr weiter. Da hilft alles Schaufeln und Unterlegen mit Holz nichts. Zum Glück ist das Satellitentelefon schnell zur Hand sowie die Telefonnummer von der “White Lady Lodge”. Nach einer gefühlten Ewigkeit treffen die zwei Helfer ein. Es dauert nicht lange und unser Auto ist befreit. Nun gilt es die gesamte Strecke Tal aufwärts zurück zu fahren. Im Schutze der Dunkelheit haben sich in der Zwischenzeit hunderte von taubenartigen Vögeln auf der Strasse niedergelassen und lassen sich nur schwer durch Hupen und grelles Scheinwerferlicht vertreiben. Trotzdem gelingt es uns, die Fahrt blutfrei hinter uns zu bringen. Im Restaurant werden wir von lachenden Gesichtern empfangen und bald schon steht eine bezaubernde Südwestermahlzeit vor uns auf dem Tisch. Wildschnitzel an Stroganoff. So können wir uns von den Strapazen erholen und fallen dann im Dachzelt in einen erholsamen Schlaf.
Eine fantastische Strecke führt uns am nächsten Tag aus dem Ugab Tal hinaus in Richtung Etosha. Wir sehen zwar weiterhin keine Wüstenelefanten, können aber hie und da ihre frischen Spuren entdecken. Wir fahren durch mehrere Siedlungen. Die Menschen leben hier extrem einfach. Nur die wenigsten haben ein fahrtüchtiges Auto. Viele sind auf den langen Strasse zu Fuss unterwegs. Zwischendurch überholen wir ein Eselgespann mit vier Eseln und einem einfachen Karren, auf dem sich eine ganze Grossfamilie transportieren lässt.
Nach einer Tank- und Portemonnaiefüllung in Outjo fahren wir zum Westportal des Etosha Nationalparks, zum „Etosha Safari Camp“, wo wir mit vielen anderen Touristen die Nacht auf einem gut gepflegten Rasen unter Mopanebäumen verbringen. Die Bäume sind dicht von Southern Masked Weaver (eine Art grell gelb gefärbter Webervögel) besiedelt. Aus nächster Nähe können wir beobachten, wie die Männchen kunstvolle Nester weben und mit eifrigem Zirpen die Weibchen anzulocken versuchen. Gegen Abend begeben wir uns zur nahen Lodge auf einem Hügel, der uns einen wunderbaren Blick auf den Märchenwald, der den Etosha Nationalpark im Süden säumt, ermöglicht. Hier residieren die gut betuchten Pärchen hoch über dem Märchenwald in ihren Bungalows. Es gibt einen Pool mit Sicht auf den Nationalpark und eine öffentlich zugängliche Bar mit sensationell gelegener Terrasse. Wir werden auch als Camper geduldet und dürfen den spektakulären Sonnenuntergang von dort aus erleben.
Tierwelt im Etosha
Drei Tage und zwei Nächte bleiben wir im Etosha Nationalpark. Die Parkgebühren sind recht stattlich (510 N$) und die Campgrounds sehr zweckmässig eingerichtet. Man muss hier nicht viel bieten, denn die Touristen kommen sowieso. Wir erleben drei wettertechnisch durchzogene Tage. Immer wieder regnet es, es ist fast immer bedeckt. Von der Tierwelt bekommen wir einiges zu sehen. Vor allem der Ostteil hat viel zu bieten. Herden von Zebras, viele Gnus, Giraffen und Springböcke grasen auf derselben Weide und sind sich so an die Touristenautos gewöhnt, dass sie sich von uns nicht stören lassen. Weil es zur Zeit Regenzeit ist, verteilen sich die Wildtiere im ganzen Park. Die angekündigte Tierschwemme bleibt unseres Erachtens aber aus. Wir sehen weder Rudel von Löwen noch Elefantenherden. Etosha ist wohl ein Park den man eher zur Trockenzeit besuchen sollte.
Grosser Baobab & Caprivi
Ostwärts geht die Reise weiter zum grossen Baobab. Er steht unter Wasser, bietet aber trotzdem einen sehr eindrücklichen Anblick. In der Nähe übernachten wir am frisch entstandenen Froschteich auf der Farm Koukuas. Es gibt eine unglaublich laute Nacht, da die Frösche die ganze Nacht hindurch quaken. Trotz Oropax bekommen wir nur wenige Stunden Schlaf.
Geschunden von der ohrenbetäubenden Nacht fahren wir auf schnellstem Wege nach Norden. In Rundu kaufen wir ein und folgen der alten Strasse in Richtung Caprivi. Bei einer Familie mit ihrem Kral (afrikanisches Rundhaus) direkt am Okavango Fluss machen wir einen Halt und dürfen einige Fotos machen. Die Leute leben hier wirklich sehr einfach. Es gibt etwa fünf Rundhäuser die von einem Strohzaun umgeben sind. Eine Grossfamilie mit ungefähr 25 Mitgliedern wohnt hier. Die Männer sind wahrscheinlich in der Stadt, die Frauen stampfen Mais und die Kinder dürfen zur Schule – wenn genügend Geld da ist.
In Divundu kommen wir in einer Lodge unter, wo wir am Abend eine Boots-Tour unternehmen um Nilpferde zu beobachten. Nebenbei sehen wir auch viele Vögel, einen Water Monitor (Nilwaran) und kleine Krokodile. Nachts kommen die Nilpferde an Land und grasen geräuschvoll rund um unser Auto herum.
Namib und Westküste
Botswana 2011
Botswana
Hauptstadt
Gaborone
Bevölkerung (Dichte)
2'029'307 (3 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
600'370 km2 (15 mal grösser)
Erhebungen
Höchster Punkt: Tsodilo Hills 1'489 m
Tiefster Punkt: junction of the Limpopo and Shashe Rivers 513 m
Strassen
17,916 km
Religion
Christen 71.6%, Badimo 6%, andere 1.4%, unbekannt 0.4%, keine 20.6%
Sprache
Englisch, Setswana
Lebenserwartung
56
AIDS Rate
24.8%
Untergewichtige Kinder unter 5 Jahren
10.7%
Bevölkerung unter Armutsgrenze
30.3%
Arbeitslosigkeit
7.5%
Lese- und Schreibfähig
84.5%
Währung
Botswanischer Pula
1 CHF = 9.46 BWP (Stand: 2014)
1 CHF = 0.00 BWP (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$16'800
Militärausgaben (% des BIP)
3.3%