Botswana 2011
Namibias Norden
Namibias Süden
21.01.2011 - Mitten in der Natur und mehr Tiere als im Zoo. Genau dies ist der Botswana. Unglaubliche Landschaften und viele Raubkatzen im Süden. Wir kommen wieder!
Chobe Riverfront Nationalpark
Der Weg nach Botswana im nordöstlichen Zipfel von Namibia ist regnerisch nass. Die Strasse ist gut und wir kommen schnell voran. Der Grenzübertritt geht reibungslos über die Bühne. Flugs sind alle Schuhsolen und die Autoreifen desinfiziert. Über eine abenteuerliche Strasse gelangen wir in den Westteil des Chobe Riverfront Nationalparks. Die Strecke wird zu dieser Jahreszeit nur spärlich befahren. Trotzdem (oder vielleicht deswegen) werden wir von einer Artenvielfalt überrascht, wie wir sie uns niemals hätten vorstellen können. Überall sehen wir neue Tiere und zum ersten Mal auch Elefanten. Und wie! Man kann sich nicht vorstellen, dass es sich um aussterbende Tiere handeln soll. Abends um halb vier kommen die Elefanten aus den nahe gelegenen Wäldern zum Okavango Fluss zum Trinken und Baden und stehen sich dabei fast auf den Füssen herum. Unglaublich, was wir hier zu sehen bekommen! Gegen Abend gehen wir bei Kasane ins Senyati Camp, das mit eigenem Wasserloch aufwartet. Jeder Camping Platz hat ein eigenes Häuschen mit WC & Dusche und einen überdachten Vorplatz. Am Morgen wird für die warme Dusche ein Feuer unter dem Wassertank gemacht. Louw, der Besitzer, heisst uns herzlich willkommen und wir geniessen das schöne Camp in vollen Zügen. Nachts kommt ein Elefant direkt an unserem Camping Platz vorbei. Langsam schlendert er drei Meter am Dachzelt vorbei und wir hören wie er geräuschvoll Graus ausrupft und kaut. Ab und zu strömt ein warmer, grasig riechender Atem ins Dachzelt. Wir sehen die weissen Stosszähne auf Dachzelthöhe im schwachen Hell der Nacht langsam hin und her schwenken. Ein sehr eindrückliches Erlebnis!
Savuti oder die Schlammfrage
Wir informieren uns bei Louw und beim Parkeingang für die Route nach Savuti wie die Strecke ins Okavangodelta zur Zeit zu befahren sei. Louw rät uns von der Strecke ab, die Ranger am Parkeingang geben uns grünes Licht. Also nix wie los! Eine neue chinesische Strasse führt uns bis weit in den Nationalpark hinein. Danach folgt Tiefsand, aufgewühlt von Elefantenherden und mit dicken Ästen übersät. Später dann das befürchtete Wasser. Erst nur einzelne Pfützen, später sehen wir vor lauter Wasser die Strasse nicht mehr. Mehrmals verscheuchen wir Enten von den Teichen auf der Strasse. Die Strecke wird zur echten Stressprobe. Niemand kommt uns entgegen, niemand fährt in unserer Richtung. Wir sind ganz alleine unterwegs – ab und zu eine kleine Herde Elefanten, meistens nur Wald und weite Grasebenen. Was haben sich die Ranger gedacht, als sie uns hier hinein geschickt haben? Ja, klar: sonst hätten wir ja keine Parkgebühren bezahlt. Wohl Grund genug. Wir sind heilfroh, als wir endlich das Savuti Camp erreichen und dort herzlich empfangen werden. Wir fragen, wie die Strecke weiter südwärts ausschaut und werden mit grossen Augen angeschaut: die Strecke ist eigentlich nicht passierbar, vor allem nicht alleine. Zuviel Wasser und Sumpf.
Nach einer Runde Wäsche waschen machen wir uns auf, im Park eine kleine Runde zu drehen. Schliesslich soll hier eine der tierreichsten Regionen Afrikas sein. Kurz nach Abfahrt im Camp kommt uns ein Konvoi mit zehn Hilux und zwanzig Deutschen entgegen. Unsere Fahrt dauert nicht lange, denn bald schon stecken wir in einem Dreckloch in den tiefen Spurrillen der Deutschen fest. Der Allradantrieb ist hin. Das feststeckende Rad hat sich tief in den Boden eingegraben. Nichts geht mehr. Was tun? Das Satellitentelefon nützt hier nichts, da wir keine Telefonnummer vom Campground haben. Ueli will zu Fuss zurück zum Parkeingang laufen und Hilfe holen, aber ich kann ihn (zum Glück) davon abhalten. Nach einiger Zeit kommt ein Safari-Auto mit Guide und Touristen an Bord vorbei. Sie versuchen uns aus der Patsche zu helfen. Unser Bergeseil reisst und er kann uns nicht weiter helfen. Er verspricht, Hilfe zu holen. Es kommen weitere Safari-Autos vorbei. Einer davon hat einen HiLift dabei und hilft uns das festgesteckte Rad zu heben. Der HiLift kann an unserem Hilux nicht richtig angesetzt werden und rammt eine grosse Schramme in die Seitenwand. Wir suchen barfuss im Busch nach grossen Holzstücken, die wir zum Unterlegen des festgefahrenen Rads brauchen können. „Nicht zu weit weg!“ ruft der Guide uns hinterher, „hier wurden am Morgen noch Löwen gesichtet!“. Langsam geht die Sonne unter und der Himmel färbt sich rosa. Mittlerweile ist die versprochene Hilfe mitsamt Bergeseil eingetroffen. So sind wir flott wieder am Trockenen und können die kurze Strecke zurück zum Camp fahren. Wir besprechen mit den Deutschen, dass sie uns als elften Wagen mit in ihren Konvoi aufnehmen und am nächsten Tag die Strecke mit uns zurück nach Kasane unter die Räder nehmen werden. So können wir gut schlafen und die Rückreise durch den Sumpf sogar geniessen!
Okavango Delta
Die Rückreise nach Kasane verbinden wir mit einem erneuten Besuch im Chobe Riverfront Nationalpark, den wir wiederum sehr geniessen. Die Elefanten beeindrucken uns doch sehr mit ihrer fürsorglichen und sanften Art, ihre Artgenossen zu behandeln. Wenn wir allerdings mitten in eine Elefantenherde gelangen, wird uns doch etwas mulmig zu Mute angesichts der riesigen Ausmasse der Tiere.
Am nächsten Tag umfahren wir das Okavango Delta von Norden nach Süden in einem weiten Bogen. Die Strasse ist zwar geteert, aber unangekündigte tiefe Schlaglöcher sind an der Tagesordnung. Trotzdem kommen wir noch bei Sonnenuntergang in Maun an. Maun ist der Ausgangspunkt für Reisen ins Okavango Delta. Auch für uns gilt es am Tag darauf die wichtigsten Sachen in unsere North Face Tasche zu packen, und das Auto am Flughafen stehen zu lassen.
Der Inlandflug in einem 4-Plätzer mit Frank, unserem Piloten, dauert ca. 20 Minuten und ist von der ersten Sekunde an einfach nur unglaublich schön. Gleich nach dem Start fliegen wir über die letzten Siedlungen um Maun und gleich danach über den Viehzaun und dann über das geflutete Okavango Delta. Durch die üppige Vegetation schimmert das Wasser, und die Passagen der Tiere führen in dichten Netzen durch das Paradies, Knotenpunkte verlaufen über Inseln mit Palmen. Unter uns gleitet der Schatten unserer Flugmaschine über die Ebene und am Horizont krümmt sich das Sichtfelt um den Erdumfang.
Auf einer Dreckpiste gleich neben dem Oddballs Camp landen wir sanft und werden von Joyce, unserer Gastmutter für die nächsten Tage, herzlich begrüsst. Über die nächsten Tag werden wir hier aufs beste verpflegt und umsorgt, und erfahren den afrikanischen Busch auf Bush Walks zu dritt mit unserem Guide MD. Auf den Touren sichten wir viele verschiedene Tiere, die sich allerdings sehr vor uns fürchten und uns aus sicherer Distanz aufmerksam beobachten. Leider bleibt die Suche nach den Löwen erfolglos, dafür kommen wir wilden Elefanten näher als uns lieb ist. Zum Glück weiss MD, wie man sich in freier Natur einem solchen Tier unbemerkt nähert.
Auch direkt biem Camp sichten wir interessante Tiere, wie ein Chamäleon, eine Schlange, die gerade einen Frosch verschlingt, diverse Vögel und Pilzblühte auf dem Termitenhaufen. Die Abende am Lagerfeuer mit Botswanischem Bier und Geschichten aus dem Busch gehen viel zu schnell vorbei, und schon sitzen wir wieder im Flugzeug zurück nach Maun.
Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
Nach unseren Erfahrungen im Sand und im Schlamm wollen wir kein Risiko mehr eingehen und fahren deshalb auf gesicherten Wegen in den Kgalagadi Transfrontier Nationalpark. Die über 1000 km schaffen wir in relativ kurzer Zeit, trotz Verhandlungen über eine Busse wegen Geschwindigkeitsübertretung. Im Nationalpark werden wir von Botswana ausgestempelt und fahren im Niemandsland zwischen Botswanan und südafrika durch die abwechslungsreiche Landschaft. Die Dünenlandschaft um zwei Trockenflusstäler berherbergen ausserordentlich viele Wildkatzen. Tatsächlich sehen wir schon am ersten Morgen einen Leoparden, bald gefolgt von einem Rudel junger Löwen und schlussendlich auch noch zwei Geparden, die sich in der anbrechenden Dunkelheit auf die Jagd machen. Auch die Dichte an Giraffen ist hier sehr hoch. Die scheuen Tiere lassen sich nur ungern von uns beobachten und verschinden immer recht rasch wieder aus unserem Sichtfeld.
Der Kgalagadi Transfrontier Nationalpark hat uns extrem gut gefallen. Einerseits haben wir hier sehr viele Tiere beobachten können, und das in schönster Landschaft. Auch war der Park nicht stark besucht, weshalb wir oft die einzigen Beobachter an den Wasserlöchern waren.
Nach drei Tagen im Park verlassen wir diese wunderschöne Landschaft in Richtung Namibia.
Namibias Norden
Namibias Süden
Namibia
Hauptstadt
Windhoek
Bevölkerung (Dichte)
2'128'471 (3 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
825'418 km2 (20 mal grösser)
Erhebungen
Höchster Punkt: Konigstein 2'606 m
Tiefster Punkt: Atlantic Ocean 0 m
Strassen
64,189 km
(geteert: 5,477 km; nicht geteert: 58,712 km)
Religion
Christen 80% bis 90%, Naturreligionen 10% bis 20%
Sprache
Englisch, Afrikaans, Deutsch, Herero, Nauruisch
Lebenserwartung
52
AIDS Rate
13.1%
Untergewichtige Kinder unter 5 Jahren
17.5%
Bevölkerung unter Armutsgrenze
55.8%
Arbeitslosigkeit
51.2%
Lese- und Schreibfähig
88.8%
Währung
Namibia-Dollar
1 CHF = 11.40 NAD (Stand: 2014)
1 CHF = 0.00 NAD (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$7'800
Militärausgaben (% des BIP)
3.7%