Tauchkurs
Die Küste
Budget Oman
02.01.2014 - Während Lars in einem kleinen Container über den grossen Ozean schippert und hoffentlich immer schön über Wasser bleibt, tauchen wir beide Nicht-Wasserratten in den Golf von Oman ab um eine Open Water Tauchzertifizierung zu erhalten. Jeder Tag bringt Neues und Unvorhergesehenes.
Am 24. Dezember wird Lars im Container verzurrt und Richtung Afrika geschifft. Für uns beide beginnen drei Wochen ohne unsere fahrende Einzimmerwohnung. Glücklicherweise dürfen wir für diese Zeit das Auto unseres persischen Freundes Ali aus Dubai mieten. Es ist mit grosser Luftmatraze ausgestattet, so dass wir weiterhin komfortabel im Auto schlafen können und keine teuren Hotels aufsuchen müssen.
Von der farbigen Unterwasserwelt und weniger vom Salzwasser in der Nase fasziniert, entscheiden wir uns, im Oman einen Tauchkurs zu machen. Eine Tauchschule im Oman ist schnell gefunden: Euro Divers Oman wenige Kilometer südlich von Muscat (Bandar al Rowdha). Wir starten gleich mit dem Kurs für die Zertifizierung als PADI Open Water Diver, die uns ermöglicht, weltweit Tauchequipment zu mieten und selbständig in bis zu 18m abzutauchen.
Am ersten Tag steht erstmal ein Theorie-Marathon an. Im Selbststudium mit Schulungsvideos erlernen wir die Basics des Tauchens. Vom Equipment, den Gefahren über das Buddy-System und die physikalisch Gesetzen wird alles besprochen. Zahlreiche Wissenstest müssen absolviert werden. Schliesslich werden unsere Süsswasser-Skills auf die Probe gestellt: 200m Schwimmen im Pool und 10min Floating ohne den Poolboden zu berühren.
Den zweiten Tag verbringen wir zusammen mit der Instruktorin beim und im Pool. Zuerst wird das Equipement parat gemacht und die verschiedenen Übungen, die im Wasser absolviert werden sollen, erklärt. Die nächsten 30 Minuten bleiben wir unter der Wasseroberfläche und lernen den Umgang mit der ganzen Technik und die richtigen Reaktionen bei möglichen Problemen unter Wasser.
Am dritten Tag wird wieder die gesamte Ausrüstung gefasst: Maske mit Schnorchel, Flossen, Neopren-Nassanzug, Gewichtsgurt, BCD (Buoyancy Control Device, multifunktionelle "Schwimmweste"), Regulator und 12L Drucklufttank. In Vollmontur machen wir uns über den Strand beim Yachtclub auf ins Meer. Ein "Pleasure-Dive" steht bevor. Wir tauchen in ca. 6-9 Metern Tiefe einem Korallenriff entlang. Wenn wir mehr Ahnung von Meeresbiologie hätten, würden wir an dieser Stelle bestimmt ganz euphorisch die zahlreichen Tiere aufzählen, die unseren Weg gekreuzt haben. Bei uns bleibt es für den Moment dabei, dass wir ganz viele farbige Fische und andere lustige Tiere gesehen haben. Da wir uns auf viele Dinge konzentrieren müssen, ist von "Pleasure" noch nicht viel zu spüren. Leicht erschöpft verlassen wir nach 40 Minuten das Salzwasser und gehen an Land. Dort wird der leergeschnaufte Tank gegen einen vollen getauscht, die anstehenden Unterwasser-Übungen besprochen und auf geht's. Für weitere 40 Minuten sind wir im Wasser und lernen, das ganze Equipment unter Wasser aus- und wieder anzuziehen, die Maske zu reinigen, aus dem Tank des Buddys zu atmen und in der Taucher-Zeichensprache zu kommunizieren. Langsam beginnt sich Freude am Tauchen bemerkbar zu machen. Das kontrollierte Vorwärts-, Auf- und Abwärtstauchen funktioniert immer besser, die Technik wird immer besser beherrscht. Das anschliessende Auftauchen aus der Schwerelosigkeit und Anlandgehen mit mehr als 20kg Equipment am Körper hat uns wieder auf den Boden der Realität zurück geholt.
Nach einem Ruhetag steht der letzte Tag für unsere Brevetierung bevor. Voller Freude machen wir uns mit dem ganzen Equipment auf zum Boot, welches uns der Küste entlang zu einem 25 Minuten entfernten Riff bringen soll. Nach dem Verlassen des geschützten Hafens trübt sich die Freude rasch. Meterhohe Wellen machen die Fahrt ungeniessbar und unsere Mägen fühlen sich durchgerüttelt an. Die Fahrt dauert wegen der Wellen einiges länger und als wir schliesslich ankommen, ist die Lust am Tauchen vergangen. Dennoch wagen wir uns ins Wasser. Der Notaufstieg aus 6 Metern Tiefe soll geübt werden. Anschliessend tauchen wir 20 Minuten durch das wilde Meer in bis zu 12 Metern Tiefe. Wirklich geniessen können wir es nicht. Wir erholen uns danach am Strand in einer abgelegenen Bucht. Der Rückweg vom Strand durchs Meer zum Schiff ist hart: Hohe Wellen peitschen ins Gesicht und der Meeresgrund ist voller grosser Steine, die mit scharfkantigen Muscheln bedeckt sind. Wir werden immer wieder an den Strand zurückgespült. Zurück auf dem Boot bemerkten wir das Ergebnis: Zig blutende Schnitte an Händen und Füssen. Wir verzichten auf den geplanten, zweiten Tauchgang und entscheiden uns, diesen am nächsten Tag am seichten Strand beim Yachtclub zu machen.
Der seichte Strand stellt sich am nächsten Tag als sehr bewegtes Wasser heraus. Irgendwie haben die Strömungen total geändert. In Vollmontur kämpfen wir uns mit den Flossen in den Händen gegen die Wellen ins offene Meer hinaus. Die letzten Übungen und insbesondere das Navigieren mit Kompass unter Wasser stehen an. Die Sichtweite beträgt ca. 80cm. Durch die wilden Wellen werden wir unter Wasser ziemlich durchgeschüttelt. Das Navigieren mit Kompass wird zur Knacknuss, da man durch die starken Wellen andauernd von der angepeilte Tauchrichtung abgebracht wird. Unser Durchhaltewille belohnt uns und wir kriegen aller Widrigkeiten zum Trotz das Diplom "PADI Open Water Diver".
Das Video unseres ersten selbständigen Tauchgangs vom Strand beim Yacht Club bei etwas besserer Sicht:
Die Küste
Budget Oman
Oman
Hauptstadt
Maskat
Bevölkerung (Dichte)
2'967'717 (14 pro km2)
Fläche (im Vergleich zur Schweiz)
212'460 km2 (5 mal grösser)
Erhebungen
Höchster Punkt: Jabal Shams 2'980 m
Tiefster Punkt: Arabian Sea 0 m
Strassen
53,430 km
(geteert: 23,223 km; nicht geteert: 30,207 km)
Religion
Ibadhi Muslime 75%, andere 25%
Sprache
Arabisch, Englisch, Baschkirisch, Urdu
Lebenserwartung
74
AIDS Rate
0.1%
Arbeitslosigkeit
15%
Lese- und Schreibfähig
81.4%
Währung
Omanischer Rial
1 CHF = 0.42 OMR (Stand: Dezember 2013)
1 CHF = 0.00 OMR (aktuell)
durchschnittliches Jahreseinkommen
$28'500
Militärausgaben (% des BIP)
11.4%